Der lange Weg zum Erfolg: Familien erhielten nun Geld für stornierte Maturareisen zurück – ein Resümee

In der schwierigen Reisesaison 2020 war eine Sparte besonders betroffen: Jene der Maturareisen. Besonders langwierig gestaltete sich die Abwicklung der Fälle mit dem Maturareiseveranstalter DocLX bei seinen XJam-Maturareisen, aber letztlich erfolgreich: Nun konnten alle anhängigen Fälle erfolgreich abgeschlossen werden. XJam hat allen Betroffenen die ausständigen Zahlungen erstattet.

„Wir sind zufrieden, dass es nun doch geklappt hat und eine positive außergerichtliche Lösung zustande gekommen ist. Alle Tiroler Maturantinnen und Maturanten und Ihre Familien haben die Reisezahlungen zurück erhalten“, berichtet AK Präsident Erwin Zangerl vom tollen Erfolg.

Chronologie. Doch es war ein langer Weg zum erfolgreichen Abschluss:
Die für Juni 2020 geplanten Maturareisen waren in der Regel im Herbst 2019 gebucht worden. Was vor Corona beworben wurde, schien jedoch im Frühjahr 2020 mit größter Wahrscheinlichkeit unmöglich – oder nur mit ganz massiven Einschränkungen möglich, die den „Reisezweck“ mehrfach vereitelt hätten, wie

  • erhebliche Gesundheitsrisiken auf der An- und Rückreise sowie insbesondere während des Aufenthalts, wobei die vom Maturareiseveranstalter explizit beworbene große Anzahl von Maturareisenden dieses Risiko massiv erhöhte.
  • die Gefahr der zwangsweisen Internierung in Quarantäne schon beim Verdachtsfall einer Corona-Infektion bei nur einem der zahlreichen Maturareisenden und die damit einhergehende zusätzliche massive Kostenbelastung.
  • massive Einschränkungen der vertraglich gebuchten Leistungen, insbesondere des massiv beworbenen „Partyangebots“, sowie anderer Leistungen in Zusammenhang mit Aufenthalt, Verpflegung, sportlichen Aktivitäten, Baden in der Anlage und im Meer.

Dennoch hielt der Maturareiseveranstalter DocLX bei seinen „XJam-Maturareisen“ weiter an den Reiseverträgen fest und verrechnete zudem die Restzahlungen der insgesamt knapp 1.000 Euro teuren Reisen. Als einzige Alternative wurde die kostenpflichtige Stornierung angeboten, trotz der Coronavirus-bedingten Umstände.

„Wir haben den Veranstalter aufgrund zahlreicher Beschwerden bei der AK Tirol Ende Mai aufgefordert, die Reisetermine im Juni 2020 zu annullieren und den Konsumentinnen und Konsumenten die geleisteten Reisezahlungen vollständig zu erstatten. Ein Festhalten an den Reiseterminen hielten wir für riskant und unzulässig“, schildert Präsident Zangerl.
Anfang Juni dann stornierte DocLX seine XJam-Maturareisen dann auch, sodass hier endlich Gewissheit bestand. Mit der Stornierung der Reise wären die Reisezahlungen von knapp 1.000 Euro eigentlich sofort, längstens binnen 14 Tagen an die Familien zurück zu erstatten gewesen, also bis Mitte Juni.

Rückzahlungen ließen auf sich warten. Dies ist jedoch in zahlreichen Fällen nicht geschehen, wie nach und nach zunehmende Beschwerden bei der AK Tirol im September zeigten. Die Konsumenten waren bereits mehrfach vertröstet worden und schenkten den neuerlichen Informationen des Veranstalters, man arbeite an der Erstattung, kein Vertrauen mehr.

AK Tirol kündigte an, Betroffene zu unterstützen. Die AK Tirol kündigte daher am 22. September 2020 mit einer Presseaussendung an, die Ansprüche betroffener Tiroler Konsumenten zu sammeln und diese notfalls bei der gerichtlichen Durchsetzung Ihrer ausständigen Ansprüche zu unterstützen.

Rückzahlungen langten bei Familien ein. Das führte nun zu einer äußerst raschen Reaktion des Veranstalters. Die Rechtsanwaltskanzlei von DocLX kontaktierte die AK Tirol und sagte die Zahlung aller ausständigen Beträge bis zum Beginn der Folgewoche, also binnen weniger Tage, verbindlich zu. Inzwischen bestätigten die Betroffenen der AK Tirol tatsächlich die Zahlungseingänge und die Fälle können nun, Anfang Oktober 2020, positiv abgeschlossen werden.

Präsident Zangerl: „Wir verstehen natürlich die schwierige Situation der Reiseveranstalter, und auch die Kunden brachten viel Geduld auf. Man darf aber auch nicht vergessen, dass alle, einschließlich Privatpersonen von der Corona-Krise stark betroffen sind und monatelange Ausstände von knapp 1.000 Euro nicht leicht zu tragen sind. Die vielen Beschwerden bei der AK Tirol bestätigen das. Wir wären auch bereit gewesen, die Konsumenten mit Klagen zu unterstützen. Aber der Veranstalter hat nun eingelenkt, und wir sind sehr froh, dass eine für alle Seiten abschließende, positive und außergerichtliche Lösung erzielt wurde.“