„wenn Hall AG Rechtssicherheit will, werden wir für Rechtssicherheit sorgen!“

Das, was nach der Präsentation des Strompreisgutachtens der AK erwartet wurde, wird nun seitens der Energieanbieter umgesetzt. Die Rede ist aber nicht von der Senkung der Strompreise, sondern von einer Panikmache in der Bevölkerung und einer Diskreditierung der AK Tirol. Vorreiter dabei ist die Hall AG, die nun aufgrund von „Rechtsunsicherheit“ den Ausbau der Fernwärme stoppt. „Es ist ein unglaublicher Schlag ins Gesicht der Kundinnen und Kunden, mit derartigen Praktiken nun Stimmung gegen den Rechtstaat zu machen. Wenn es um den Gewinn geht, ist jedes Mittel recht. Scheinbar sind die Vorstände und Geschäftsführer aber nicht in der Lage, in einem rechtskonformem System ordentlich zu wirtschaften und setzen die Gemeinden und die Bürger unter Druck. Dieser Schuss wird nach hinten losgehen“, kritisiert AK Präsident Erwin Zangerl. Zangerl kündigt deshalb an, Klage gegen die Hall AG einzubringen. Andere Energieversorger sollen folgen, vorerst noch mit Abmahnverfahren.

„Die Strompreiserhöhungen sind laut Gutachten der AK rechtswidrig und gehen zu Lasten der Kundinnen und Kunden – wenn die Hall AG meint, sich weiter an diesem Geschäftsmodell beteiligen zu müssen, weil das Unternehmen dann handlungsunfähig sei, dann wird man sich auch genau ansehen müssen, wie das Unternehmen in den letzten Jahren geführt wurde“, so AK Präsident Erwin Zangerl. Zwar sei von vornherein klar gewesen, dass die Energieunternehmen die Rechtswidrigkeit der Strompreiserhöhungen nicht einfach hinnehmen werden, dass jetzt aber der für die Energiewende notwendige Fernwärmeausbau von der Hall AG gestoppt wird, sei eine reine Panikmache. „Jeder normale Unternehmer hat die Konsequenzen zu tragen, wenn er nicht rechtmäßig handelt, bei einigen Energieunternehmen scheint das anders zu sein. Da werden dann wieder die Bürgerinnen und Bürger zur Kasse gebeten und der  Überbringer der Botschaft, der marktkonforme Preise herstellen will, wird medial an den Pranger gestellt“. Das könne man im Sinne der Tirolerinnen und Tiroler nicht hinnehmen.

Anstelle endlich eine geordnete Energieversorgung für das Land herzustellen und zukünftig zu sichern, geht es um den Gewinn an der Börse. Tatsache ist jedoch, dass die Energieunternehmen nicht nur einen klaren Informationsvorsprung gegenüber den Konsument:innen haben und davon profitieren, sondern dass sie auch völlig intransparent agieren dürfen. Ärgerlich ist für Zangerl zudem die Tatsache, dass die TIWAG den Tiroler Gemeindewerken Strom zu den derzeitig hohen Marktpreisen liefert und nicht ihrer Aufgabe als Landesenergieversorger nachkommt.

„Mich wundert, dass sich Gemeinden, Gemeindeaufsicht und Land Tirol nicht endlich dafür einsetzen, dass sich diese scheinbar völlig von den öffentlichen Eigentümern entkoppelten Unternehmen wieder ihrer Aufgabe bewusst werden. Sie müssen dafür sorgen, dass die Tirolerinnen und Tiroler angemessen Preise bezahlen und ordentlich versorgt werden“, so Zangerl in Richtung der politischen Entscheidungsträger.

Die Tirolerinnen und Tiroler würden unter der Teuerung ohnehin genug leiden. „Ihnen jetzt noch zu sagen, dass die vom Bund vorgegebene Energiewende wie in Hall verschoben wird, um weiterhin gewinnoptimiert wirtschaften zu können, ist eine Frechheit sondergleichen“, sagt Tirols AK Präsident abschließend.